Sonntag, 30. März 2014

Ringe schmieden Teil 1

Hier kommt der erste Teil unseres Trauringschmiedekurses. Eigentlich sollte das Ganze an einem Tag (letzten Samstag) passieren, aber leider hatte das Überdruckventil der Sauerstoffflasche beschlossen den Geist aufzugeben. Die brauchten wir aber, um die beiden Ringteile zusammen zu bekommen. Wir haben übernächste Woche dann den Termin für den zweiten Teil. Aber hier kommt schon mal der Erste:

Wir machen die Ringe bei Schmiedet zusammen in Wuppertal. Lea und Pia sind sehr nett. Wir hatten uns die Werkstatt vorher bei einem Tag der offenen Tür angesehen und danach einen Termin für das Vorgespräch gemacht. Es wird dann festgelegt, aus welchem Material die Ringe sein sollen, wie die Oberfläche aussehen soll, Größe, Stein oder nicht usw. Wir haben uns für zweifarbige Ringe entschieden. 2/3 aus Palladium und 1/3 aus Roségold. Mein Ring wird ein Steinchen haben. Die Oberfläche wollen wir außen in Hammerschlagoptik haben und innen poliert. Der Querschnitt wird leicht oval. Bei dem Kurs schmiedet man dann jeweils den Ring für den anderen. Bei meinen dünnen Fingern ist das eine echte Herausforderung für Tim.



Hier ist ein Bild von den Arbeitsplätzen (mehr Fotos von der Werkstatt gibt es auch in der Galerie bei Schmiedet zusammen). Beim Trauringschmieden sind immer zwei Paare gleichzeitig am Arbeiten. Man sitzt auf einem Hocker und das Leder fängt die herunterfallende Späne auf. Die ist schließlich bares Geld wert.



So sehen die Ringe im absoluten Rohzustand aus.



Als erstes werden sie mit so einer Zange gebogen. Zuerst die beiden Enden, so dass es aussieht wie ein C und dann die Mitte, bis die Enden zusammen stoßen. Dann hat man ein Ei. Dieses muss man dann nach und nach zu einem groben Kreis formen und immer mal wieder den Ring in den Schraubstock einklemmen, um die Enden mit einem Gummihammer so zu bearbeiten, dass sie direkt aufeinander stoßen. Das blaue Papier, das ihr in der Zange seht, ist Schmirgelpapier. Es wird überall eingesetzt wo der Ring das Werkzeug berührt, damit er keinen Schaden nimmt. Auch im Schraubstock wird es dazwischen gelegt.


Dann kommt der Ring in so ein Holzklemmding. Und dort wo die beiden Enden aufeinandertreffen...


wird mit einer Säge durchgesägt. Das klingt jetzt ein bisschen komisch, aber so sollen die beiden Enden so aufeinander abgestimmt werden, dass sie exakt aufeinander passen. Wenn die Lücke größer geworden ist, drückt man den Ring wieder zusammen und sägt erneut. Das Ganze etwa so 4-6 Mal. Je nachdem wie schnell die beiden Enden zueinander passen. Man darf allerdings mit der Säge nicht zu doll drücken, sonst reißt das Sägeblatt, das wirklich sehr dünn ist. Das Ehepaar hat in den 1 1/2 Stunden 4 Sägeblätter gehimmelt, ich eins und Tim kein einziges. Er hatte den Dreh mit dem Sägen am Besten raus.


So sahen die Eier Ringe nach dem Sägen aus. Der nächste Schritt wäre nun, die Enden miteinander zu verlöten und dann die beiden Hälften zusammen zu bringen. Aber wie gesagt, das konnten wir leider nicht mehr machen. Bisher hat es zumindest sehr viel Spaß gemacht und wir freuen uns auch schon auf den zweiten Teil.




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