Mittwoch, 26. Mai 2010

Belgien

Soo, dann schaffe ich es ja doch noch recht zeitnah. Ich gebe hier mal das Wichtigste in völlig ungeordneter Weise wieder. Gut. Also, wir haben uns ja für eine Woche zu zweit einen lauschigen, kleinen Bungalow in Bredene (das liegt zwischen Oostende und De Haan an der belgischen Küste) gemietet. Das Wetter spielte gut mit, auch wenn der Wind noch recht kühl war und wir uns eigentlich jeden Tag für die falschen Klamotten entschieden hatten. Einziger Nachteil des Bungalows war, dass er keinerlei Wärme speicherte und ich von der Ankunft bis zur Abfahrt gefroren habe. Was haben wir da so gemacht? Hm, gegessen, geschlafen, geschlemmt, Städte angeschaut, gefuttert, Spaziergänge gemacht, geschmaust … Meine Herren, die Belgier wissen, was gut ist. *börps* Zwei Tage ging es mit gemieteten Fahrrädern die Küste entlang nach Oostende und ein wenig ins Inland. Sehr schön, sehr malerisch. Nun, Oostende weniger, denn die Stadt war eine einzige Baustelle. Ätzend. Einen Tag stand Brügge auf dem Plan. Ich werde nie wieder eine andere Stadt schön nennen können. Traumhaft. Zumindest wenn man die Touris (uns ausgenommen) wegvisualisiert. Dort ist jede Straße schön. Man kann einfach drauf los laufen. Und in jeder Straße stehen dicht gedrängt Chocolaterien. Furchtbar. Aber Schokolade ist ja gesund. Sehr beeindruckt hat mich der Beginenhof. Wir haben in Gent einen weiteren gesehen, der fast genauso aussah. Eine belgische Waffel mit Sahne und Schokosoße musste natürlich auch sein. Nomnom. Dann stellte sich die Frage: Vernunft oder Unvernunft. Romantik oder Pragmatismus? Wir entschieden uns für romantische Unvernunft und machten eine Kutschfahrt für 36 €!!! Es war traumhaft. Es war großartig. Es war viel zu schnell zu Ende. Die zweite Stadt, Gent, war ebenfalls sehr beeindruckend. Aber auch dort trafen wir auf - na? - eine Baustelle. Ist ja nett, dass sie alles wieder ordentlich herrichten wollen, aber muss das gerade sein, wenn wird dort Urlaub machen? Gent war ebenfalls sehr schön. Wir besichtigten die Burg Gravensteen. An vielen Stellen dachten wir uns aber, dass das so in Deutschland nicht gehen würde. Wahrscheinlich wären dann sämtliche Aufgänge gesperrt oder zumindest mit einem Geländer versehen, weil ja irgendjemand nicht vom Vorhandensein der Schwerkraft wissen könnte. So konnten wir aber munter auf allen Mauern herum laufen. Einen Tag konnte man gut damit verbringen, mit der Kustram, also der Küstenstraßenbahn, die, nunja, Küste abzufahren. Nicht teuer und man sieht was von der Gegend. Eine sehr ungeplante Ortsbesichtigung war Blankenberge. Dort gönnten wir uns zunächst sehr geniales australisches Eis (ja, wir sind international). Danach fanden wir in der Touriinfo den Hinweis, dass es beim Sea Life Center einen Adventuregolfplatz geben soll. Jau, da war einer. Rund um das Sea Life. Für viel zu treures Geld warfen wir uns ins Abenteuer. Leider waren die meisten Bahnen nur durch ein kleines Zäunchen vom eigentlichen Park getrennt, in welchem zu der Zeit Unmengen an Schülergruppen herum liefen. Darunter auch viele etwa 10jährige Franzosen, die jolend und grölend am Zaun standen und unser Spiel mit Kommentaren und netten Ausrufen ("Uhhhh!" und "Jeah!") untermalten. Ich gehe nie wieder in den Zoo.

Da wir ja am Meer waren, bot es sich natürlich an, zum Strand zu gehen. Es war windig ohne Ende und ich habe noch mehr gefroren, als sonst. Aber wir konnten ja die Drachen nicht ganz umsonst mitgenommen haben. Leider gestaltete sich die Sache etwas schwerer, als erwartet, da der Wind wirklich stark und die Drachenauswahl durch Defekte und Komplikationen etwas dezimiert war. Schade. Aber immer hin habe ich im Garten oft die Gelegenheit genutzt, um mir meine neu erworbenen Pois vor die Schienbeine zu kloppen. Ich übe noch. Abends gab es kulinarische Besonderheiten aus dem Supermarkt. Die Meisten waren sehr lecker. Und vor allem konnte man so die am Tag konsumierten Süßigkeiten ausgleichen. Es scheint in der Gegend keine simplen Bäcker zu geben, sondern nur Feinbackwaren. Neben Brot führen diese sehr schöne, kleine Törtchen für um die 2 € das Stück. Unglaublich niedlich und extrem lecker. - Man hat schon ein wenig den Eindruck, wir hätten nur gegessen, oder?

Einziges, gelegentliches Manko: belgische Autofahrer und belgische Autobahnen. Wie Tim so schön sagte: Es hat einen Grund, warum die Autobahnen dort nachts beleuchtet sind. Man muss schließlich den Schlaglöchern ausweichen, in denen man sein Auto versenken könnte. Die Belgier haben den Fahrstil des kreativen Wahnsinns. Sie fahren, als hätten sie nie eine Fahrschule besucht. Alle Verkehrsregeln sind just guidelines, aber sie achten sehr darauf, was um sie herum passiert.

Ach, ja! Am letzten Tag haben wir uns noch für eine Stunde ein Tandem gemietet. Ich bin ja fast gestorben vor Angst! Der kurze Versuch, vorne zu sitzen, scheiterte nach 2 Metern, weil ich das Teil nicht gelenkt kriegte. Aber hinten sitzen erfordert ein unglaubliches Maß an Vertrauen. Nach einer halben Stunde hatte ich dieses dann einigermaßen aufgebaut und saß nur noch halb verkrampft auf dem hinteren Platz. Das müssen wir aber noch mal üben.

Ja, soviel dazu.

Noch ein paar Fotos? Mal ehrlich. Schaut euch im Internet um, wenn ihr Gebäude, Kirchen und sowas sehen wollt. Wir haben viele Fotos und sie sind schön, aber ich mag sie jetzt nicht alle hochladen. Ok, eine kleine Auswahl von denen, die mir gut gefallen und die ihr nicht unbedingt im Reiseführer findet:


 Klingonisches Huhn. Das andere sah noch besser aus, aber davon haben wir kein passendes Foto.



Der Tim im Amitourioutfit. Egal, der Hut ist toll!

Mich gibt es auch mit Hut auf der selben Brücke.



 Und wo wir gerade beim Ego-Shooting sind: Das Bild von mir mag ich auch gerne, zumindest wenn man den Sonnenbrand auf der Nase ignoriert.


Ich mag die Belgier, denn sie bremsen auch für Enten.


Und hier doch noch ein Kirchenfoto, weil ich die Kirche so schön fand. Das war in ... äh ... Brügge glaube ich.


Und hier noch ein kleines Video unseres Bungalows.

1 Kommentar:

  1. Wow, sind deine Haare inzwischen lang! Und das Outfit mit Hut sieht total toll aus. *nick* Schön, dass ihr so einen entspannten (und überhaupt nicht verfressenen) Urlaub hattet.

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