Bein letzten Mal scheiterte es ja an der defekten Sauerstoffflasche. Daher begannen wir mit dem Löten der Stelle, an dem die beiden Enden des Rings zusammen stoßen. Das machte eine der Goldschmiedinnen.
Zuerst bestreicht man die Stelle mit Flussmittel, erhitzt den Ring dann und legt das Lot auf die Stoßkante. Nach dem Löten kommen die Ringe für ca. 10 Minuten in die Beize, damit Flussmittel und Ruß sich wieder lösen.
Dann mussten wir die Ringe rund bekommen. Hierfür wird der Ring auf einen Metalldorn gesteckt und rings herum mit einem Gummihammer bearbeitet.
Nun begann das Feilen, was auf Dauer ziemlich anstrengend war. Gerade für die Hand, die immer den Ring festhalten muss. Mit einer flachen Feile wurde zuerst je eine Seite vom Gold- und Palladiumring glatt gefeilt und dann auf einem rauen Stein wie im Bild unten nach bearbeitet. Diese glatten Seiten werden dann zusammen gelötet.
Man hat die Seite auch ein wenig angeschrägt, damit das Lot einen kleinen Kanal hat, in den es rein fließen kann.
Bevor es aber ans Löten geht, werden die beiden Ringteile mit diesem Gerät auf eine Größe gestaucht. Da sie bei den kommenden Arbeitsschritten wieder weiter werden, mussten wir sie zunächst fast 2 Ringgrößen kleiner machen.
So sehen sie kurz vor dem Löten aus.
Zum Löten werden die beiden Ringteile jeweils mit Draht zusammen gebunden. Auch diesen Arbeitsschritt hat wieder eine Goldschmiedin gemacht.
So sieht das Ganze nach dem Löten und dem Bad in Beize aus.
Und die Feilerei geht weiter. Zuerst am Außenrand mit grober Feile und Schmirgelpapier (vor allem um das überschüssige Lot weg zu kriegen)...
...und dann von den Seiten. Erst gerade und dann schräg um die harten Kanten abzurunden.
Der nächste Schritt war mit ziemlich viel Lärm verbunden, denn man hämmerte mit einem Metallhammer auf einen Metallring der auf einem Metalldorn steckte. Sinn des ganzen war die Hammerschlagoberfläche herzustellen, die wir haben wollten. Der Hammer hatte an dem einen Ende eine unebene Oberfläche.
Dann bearbeitete sie mit mehreren Polieraufsätzen die Innenseite der Ringe, damit auch dort vom Löten wenig zu sehen ist.
An diesem Gerät werden die Ringe mit Hilfe von Polierpaste (die einem ziemlich die Finger einsaut) poliert. Zuerst innen und dann an den Seiten. Die Bürsten drehen sich natürlich.
Mein Ring bekommt dann noch ein Loch für den Stein.
Und so sehen die Ringe dann am Ende aus. Die komischen Flecken auf dem unteren Ring sind übrigens irgendwelche Reflexionen. Graviert sind sie noch nicht. Wir wollen im Sommer noch mal hin, um zu gucken, ob die Ringgröße auch passt wenn es heißer ist. Bei der Gelegenheit werden wir sie dann gravieren lassen.
Insgesamt hat der Kurs irre viel Spaß gemacht und ich bin sehr froh, dass wir nicht zu so einer Kette gegangen sind, wo man Ringe schmieden kann. Bei den beiden war es sehr gemütlich und familiär.
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