Freitag, 23. April 2010

Mal ein paar Bento-Tipps


Da ich teilweise gefragt wurde, woher ich meine Ideen für Bentos nehme und erfolgreich den ein oder anderen mit dem Kram angefixt habe, nun hier ein paar Anregungen, damit man nicht immer das Gleiche mit nimmt. Meine Bentos sind sehr europäisch und es gibt im Internet auch deutlich kunstvollere, aber mir schmeckt es gut und ich habe Spaß dabei. Das hier sind einfach Erfahrungswerte, also ist es auch ok, wenn es jemand anders macht.

Die Dose
Ich nehme Bento-Boxen genauso wie Tupperdosen. Is völlig egal. Jeder wie er mag. Bento-Boxen sind meist kleiner als die normalen Brotdosen und man fragt sich schon am Anfang, wie man davon satt werden soll. Sie werden aber auch kompakter gepackt. Alles sollte recht eng beieinander liegen ohne viel Luft dazwischen. Sieht netter aus, es geht mehr rein und das Zeug kullert einem beim Transport nicht immer durch die Gegend. Wer sich ein bisschen in der Haushaltswarenabteilung umschaut, findet genug Alternativen zur japanischen Bento-Box.

Das Equipment
Da kann man alles haben, oder nix. Beides ist möglich. Ich habe mich erst sehr dagegen gewehrt, so viel Schnickschnack zu kaufen, aber das ein oder andere erwies sich dann als durchaus praktisch. Kleine Dosen und Fläschchen sind für Soßen, Dips und Dressings nicht schlecht. Man kann aber auch Schlüsselanhänger in Dosenform von Tupper nehmen, kleine Marmeladengläser oder was einem halt so über den Weg läuft. Trenner fand ich auch vorher doof, habe aber mittlerweile ihren Wert erkannt. Es gibt sie als Gras, oder auch mit „niedlichen“ Motiven . Kleine Schälchen, wie Muffinformen aus Silikon sind auch sehr praktisch. Spieße sind nicht unbedingt nötig, finde ich, sehen aber teilweise sehr nett aus. Da kann man aber auch einfach schöne Spieße für Häppchen nehmen. Außerdem gibt es noch Ausstecher für Gesichter aus Nori, Former in allen Arten und für alles, Dekozeug und viel sinnlosen Kram. Aber wem es gefällt, der soll es machen.

Internet
Bentoblogs und Seiten wie Flickr schaue ich bei Ideenflauten immer wieder gerne durch. Teilweise speicher ich mir die Bilder auch, wenn mir ein Bento besonders gut gefällt. Es kann auch hilfreich sein, sich einfach eine Liste mit Zutaten zu machen. Dann geht die Vorbereitung nämlich um einiges schneller. Ich habe nämlich auch noch was anderes zu tun, als mein Mittagessen vorzubereiten (auch wenn das hier einen anderen Eindruck erwecken mag).

Supermarkt
Man kriegt mit der Zeit einen Bento-Blick. Einfach mit offenen Augen durch Supermärkte gehen und man findet sicher die ein oder andere Kleinigkeit. Auch Lieferdienste wie Bofrost sind sehr hilfreich, da es dort vieles in „mini“ gibt, z.B. Frühlingsrollen, Cordon Bleu, Leberkäse, Bifteki (Hackröllchen mit Fetafüllung) usw. Griechische Stände mit Salaten, Reis in Weinblättern und ähnlichem sind auch sehr praktisch. Man muss nicht alles im Bento selber machen, finde ich. Wenn es mal schnell gehen soll, kann auch eine Frosta-Pfanne herhalten.

Reste
Ich habe in meinem Bento oft auch Reste vom Abendbrot. Da muss jeder für sich selber sehen, ob er das auch kalt mag, ob er sein Bento aufwärmen kann/will. Gebratener Reis mit Gemüse, Nudeln mit Soße, Geschnetzeltes mit Reis … geht alles. Ich koche meist absichtlich etwas mehr oder koche zumindest parallel. Wenn ich eh Gemüse fürs Abendessen dämpfe, dann kann ich auch meine zwei Brokkoliröschen fürs Bento dazu schmeißen. Oder das Hühnerfleisch mit in die Pfanne tun, in der schon was anderes brät, oder die Fischstäbchen kurz in den Ofen zum Auflauf packen.

Optik
Da muss jeder selber entscheiden, wie viel Aufwand er in das Äußere stecken will, aber selbst wenn ich die Bentos nicht fotografiere, isst bei mir das Auge mit und das will Abwechslung. Darum schaue ich, dass ich keine großen, einfarbigen Flächen habe. Abhilfe schaffen aufgeschnittene Cocktailtomaten, Gurken, weißer oder schwarzer Sesam (tue ich gerne auf Blumenkohl und Brokkoli), Kräuter, Blüten, ausgestochener Scheibenkäse, bunte Plastikspieße usw. Große Teile, wie gefüllte Pfannkuchen, Teigtaschen, Fleisch oder Schnitzel kann man auch einfach aufschneiden. Außerdem sollten viele Farben vorkommen. Da ein Brokkoliröschen, dort eine Tomate, hier vielleicht ein Salatblatt. Ein Bento in einer Farbe, solange es nicht wirklich gewollt ist, wirkt langweilig. Man kann sich auch die Zutaten nach Farben auflisten und für jedes Bento aus jeder Fabspalte etwas auswählen. Hört sich aufwändig an, ist es aber nur die ersten 10 Mal. Danach kommt Routine.

Gemüse
Da geht eigentlich alles, ob roh oder gegart. Cocktailtomaten (kann man auch gut aufgeschnitten als Farbgeber oben drauf tun). Saure oder frische Gurke (gut, wenn noch Grün fehlt, schön zum Blümchen schneiden). Alles sauer Eingelegte, weil es lange hält (rote Beete, Selleriesalat, Minimaiskölben, Sauere Gurke, Mixed Pickles). Radieschen, Möhren, Blumenkohl, Brokkoli, Paprika, Champignons (auch gebraten sehr lecker), Krautsalat. Verarbeitetes wie Frühlingsrollen oder irgendwelche gefüllten Taschen aus dem Supermarkt, die man dann schön aufschneiden kann. Salat (Wer kein Gefäß für das Dressing hat, einfach ein Mini-Marmeladenglas kaufen und leer essen. Geht perfekt), Zuckererbsenschoten, Chinakohl. Das Gemüse dämpfe, blanchiere oder koche ich meist und tue dann noch eine kleine Flasche Sojasoße dazu. Man kann aber auch vieles roh lassen. Mag und vertrage ich halt nur nicht so. Nett sind auch Experimente mit Muffinförmchen. Einfach etwas Gemüse klein schneiden, mit einem Ei verquirlen und in einer Muffinform backen. Mini-Quiche kann man auf die Art auch machen und super einfrieren. Aus Blätterteig kreise ausstechen, in Muffinformen drücke und je nach Geschmack irgendwas mit Eiermilch vermischen und rein tun. Bei allem sollte man darauf achten, dass es nicht zu flüssig ist oder später Flüssigkeit abgeben kann. Bei sauer Eingelegtem habe ich das mal erfahren dürfen. Ich hatte saure Gurken dazu getan. Hatte sie nicht abtropfen lassen und mittags schmeckte mein gesamtes Bento nach saurer Gurke, weil sich die Flüssigkeit überall verteilt hat. Sehr feuchte Dinge, die man nicht trocken tupfen kann also lieber in ein extra Döschen tun.

Gebratenes, Fleisch, Fisch
Frikadellen oder Bratlinge (Dinkel, Grünkern usw.) lassen sich gut einfrieren. Ebenso Frühlingsrollen. Ich habe auch kleine, rohe Hühnerbrüste im Gefrierer, die ich kurz in der Mikrowelle antaue, würze und brate. Geht superschnell. Man kann natürlich auch jedes andere Fleisch nehmen, aber Geflügel ist da besonders unkompliziert. Ich nehme auch gerne mal panierte Dinge, wie Fischstäbchen, Hähnchennuggets, Mini-Schnitzel und so. Bei den kleinen Mengen, die ich ins Bento tue (1-2 Stück) kann mir da kein Ernährungsberater was. Auch Würstchen, Cabanossi und einfach Fleischwurst nehme ich gerne. Als Alternative zu Fleisch kann man auch vegetarische Schnitzel nehmen, wie es sie gerade u.a. bei Edeka gibt (sehr lecker mit Käse- oder Tomatenfüllung). Auch Tofu ist lecker. Entweder frittiert, oder fertig aus dem Biomarkt in geräucherter Form oder eingelegt. Vegetarische Würstchen hatte ich auch schon.

Nudeln, Reis, Eier, Käse

Das sind die Sattmacher. Mit Reis kann man natürlich alles machen. Besonders mit Sushireis (es muss wirklich Sushireis sein, alles andere hält nicht. Mit Sushireis ist jedoch kein Klebreis  gemeint), da man ihn zu allem erdenklichen formen kann, z.B. zu Onigiri oder einfach nur zu Bällchen. Vermischt mit gebratenem Ei, Gemüse, Kräutern oder Furikake (eine Gewürzmischung, die gekauft recht teuer ist und meist Glutamat enthält. Hier und hier gibt es Rezepte für Furikake ohne Glutamat), kann man auch immer wieder eine andere Geschmacksrichtung zaubern. Es gibt für die Onigiri auch Förmchen, mit denen es schneller und leichter geht. Nudeln kann man braten oder mit Dingen vermischen (Pesto, Soße …). Ich brate auch gerne Mautaschenscheiben an. Die gibt es im 4erpack im Supermarkt im Kühlregal. Den Rest einfach einfrieren. Geht prima. Eier sind für ein Bento ideal, weil sie nett aussehen, sich lange halten und satt machen. Hühnereier kann man einfach kochen und ganz ins Bento tun, man kann sie aber auch formen. Dafür gibt es extra Eierformer. Man kann sie aber auch aufschneiden, was auch sehr nett aussieht. Rührei mit Dingen drin ist auch lecker, oder ein beidseitig geratenes Spiegelei. Schön sehen auch Wachteleier aus, aber mir waren sie bisher immer zu teuer. Will sie aber auch noch mal ausprobieren. Omlette und Pfannkuchen (oder auch Tamagoyaki) mag ich auch sehr gerne. Man kann sie mit den verschiedensten Dingen füllen. Thunfisch, Spinat, Käse, Kräutern, Pesto usw. Sie sehen außerdem aufgeschnitten sehr schön aus. Ich nehme auch immer wieder gerne ein paar Stücken Käse mit. Meist würfel ich ihn einfach, aber wer mag, kann natürlich auch Babybel mitnehmen.

 
Ja, das sind die Dinge, die mir so spontan einfallen. Viel Spaß und guten Hunger.

4 Kommentare:

  1. Nimiel! *zeter*
    Du bringst mich noch dazu, das trotz allem auch machen zu wollen!

    Sachmahier!

    :-D

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  2. Ich will so Gras. Und Eierformer. Und Reisformer. Und kleine Fläschchen.

    Gimmicks!

    Ausstecher kann man ja normale Plätzchenausstecher nehmen. Dank Forum hab ihc da ja sogar Psi und Piratenkopf ;)

    Danke für die Zusammenstellung.
    Meine Boxen sind ja schon bestellt. Müssten die Woche eigetnlich kommen, so dass ich nach FedCon starten kann.

    Ich bin gespannt ;)

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  3. Plätzchenausstecher! *glühbirne* Groooßartig.

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