Freitag, 18. September 2009

Herzlich willkommen im Außenlager von IKEA!

Was tut ein normaler Mensch des 21. Jahrhunderts, wenn er umzieht und neue Möbel braucht? – Nein, das meine ich nicht. Wäre aber auch ne Möglichkeit. – Klar er überfällt die nächstbeste IKEA-Filliale. Wenn man mal mehr Möbel braucht, kann das Ganze auch einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert haben. Für die anderen. Wir machten uns also mit einer laaangen Liste bewaffnet zu den besagten 4 Buchstaben auf. Als erstes wollten wir eine recht knifflige Frage loswerden. Wer von den geneigten Lesern schon einmal mit dem Gedanken gespielt hat, sich Framsta Glaspaneelen ins Haus zu holen und an eben diesen einen Fernseher zu befestigen, wird wissen, was ich meine. Ein Glaser bestätigte uns: Nein, man kann kein Loch in eine Scheibe aus Sicherheitsglas bohren. Nein. Der nette Verkäufer seufzte resigniert und meinte, das da wohl nicht zu Ende gedacht wurde. Ja, nee, wohl nicht. Gut. Lösung jibbet nicht. Supi. Vielen Dank für die Auskunft. Wir also weiter in die SB-Halle, wobei ich glaube ich das erste Mal in meinem Leben die Abkürzungen in der Markthalle nutzte. Dort angekommen, wollten wir zunächst nur einen Wagen nehmen, besannen uns dann aber schnell. Zwei sollten besser sein. In aufsteigender Reihenfolge wurden nun die Regalnummern abgeklappert. Pax, Besta, Expedit, Billy und wie die Herrschaften nicht alle heißen. Wagen Nummer 1 war schnell voll, machte sich aber gut. Wagen 2 kränkelte schon beim Pax-Corpus und machte dann bei den Einlegeböden endgültig die Grätsche. Gut. 3. Wagen? Geht wohl nicht anders. Lillangen wurde verstaut und Wagen 2 noch etwas entlastet. Der Vorteil war, dass wir es nicht weit zu den Kassen hatten. Die Schlangen kamen uns sehr entgegen. Und so wurde in Etappen aufgerückt. Da ich mit den Querelen von Wagen 2 nicht klar kam, übernahm ich das Aufschließen von Wagen 1 und 3. Die Schlange neben uns wurde länger und länger, doch aus irgendwelchen unverständlichen Gründen stellte sich niemand hinter uns an. Die anderen Kunden äugten belustigt. Die Frau an der Kasse nahm es mit Gelassenheit und ging beeindruckend systematisch vor. Zumindest bis zu dem Punkt, als ich ihr die Finger zwischen zwei Inreda-Glasböden einklemmte. Das sei ihr auch noch nicht passiert. Jau, gern geschehen. Das Ergebnis war eine respektvolle Summe. Das fand meine Bank wohl auch, denn sie weigerte sich, diesen Betrag anzunehmen. Nur gut, dass wir zu zweit waren. Muss mal ein ernstes Wort mit denen reden. Nun wurden die Wagen etappenweise zum Speditionsservice geschoben. „Alles?“ – „Ja, alles. *hust* 4. Stock ohne Fahrstuhl.“ Den Kassenbon werde ich bunt anmalen und bei der Einweihungsfeier als Girlande unter die Decke hängen. Bald wird das Zeug also geliefert und dann geht die Schrauberei los. Ich versuche es mir einfach als ein großes Sammelsurium an Überraschungseiern vorzustellen.

1 Kommentar:

  1. Oh Gott, da kommen Erinnerungen hoch. Ich glaube, damals konnte ich echt keine Baumärkte und kein Ikea mehr sehen. Das ist mir noch nie passiert: im Ikea zu stehen und zu denken, "Hoffentlich kann ich bald hier raus!".
    Und ich will Fotos!

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