Samstag, 30. Mai 2009

Jaja, sprach der Alte Oberförster

Wenn ich schon Einsatz für eine Sache zeige, dann knie ich mich so richtig rein. Und sei es nur die Zubereitung von Frikadellen. Die sollte es nämlich gestern zum Abendbrot geben. Ich machte mich also ans Zwiebeln schneiden, was ich dank eines Kochs, den ich mal kennen gelernt hatte, auch ziemlich gut beherrsche. Außerdem bin ich im Besitz eines affenscharfen Keramikmessers. Gut, jeder halbwegs kreative Mensch kann sich denken, was aus so einer Kombi werden kann. Ich will aber betonen, dass mir (als gute Hausfrau) kein Tropfen Blut auf die jungfräulichen Zwiebeln gefallen ist, als ich mir die Fingerkuppe halb absäbelte.

Da ich ja gut ausgestattet bin, wurde die Wunde erstmal mit Kompressen und diesem Abreißklebeband versorgt. Wir brieten noch kurz die Buletten (kann man ja nicht verkommen lassen) und dann schleppte mich mein Freund (ich hatte mittlerweile dezente Kreislaufirritationen und nein, ich habe eigentlich kein Problem damit, Blut zu sehen) in die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses, welches nur 15 Gehminuten entfernt ist. Wir staunten über die beeindruckende Architektur und ich meldete mich an. Die anderen Patienten sahen nur mehr oder weniger gut aus. Eine lag auf den Stühlen und schlief. Die neben uns hatte sich wohl die Seele aus dem Leib gekotzt. Na lecker. Es dauerte gar nicht so lange, da wurde ich von einem durchaus niedlichen Zivi (glaube ich zumindest) rein gerufen. Er führte mich in einen Operations-/Kreis-/Wiederbelebungs-Saal, wo ich mich auf eine Liege setzte. Was denn passiert sei? Wollte Zwiebeln schneiden, bla. Als er erfuhr, dass mir mein Kreislauf zu schaffen macht, schlug er mir vor, mich hinzulegen, bevor er den Verband abmachte. Bei der Arbeit fragte er ganz nebenbei, ob ich Krankenschwester wäre. WTBöh? Moi?! Ganz bestimmt nicht. Seine Begründung: der Verband sei so fachmännisch. Jau, danke. Nee. *fuchtel*. Vorsichtig hob er das Läppchen an – AUA - und stellte fest, dass es besser genäht werden sollte. Er wickelte noch eine Desinfektionskompresse drum und stratzte davon, zwecks Holen der Ärztin. In der Wartezeit bekam ich mit, das die schlafende Dame wohl 3,9 Promille gehabt hatte. Respekt. Nach 15 Minuten – Scheiße tat das weh – kam er wieder und meinte, sie hätte einen Notfall. Kann dauern. Ich meinte, er solle doch bitte den Herrn Freund aus dem Wartezimmer holen. Als Zeitvertreib wurde der Raum inspiziert. Was ist denn das? Wofür ist dieses Gerät und jener Anschluss? Dann kam er wieder zurück und wurde gleich befragt. „Was heißt denn bitte Na-System an dem Anschluss dort?“ (unsere Vermutung: Kochsalzlösung) - „Narkose“ - „Oh“. Hatte ich zum Glück nicht nötig. Ärztin kam und drückte ihrerseits auf dem Daumen herum ... aua? Dann fragte sie, ob ich eine Betäubungsspritze haben wollte, oder ob sie den einen Stich, mit dem das Ding genäht werden sollte, einfach so machen darf. Betäubung?! Ha! Das ist was für Weicheier! *aufdenbodenrotz* Machen Sies so! *wimmer* War aber gar nicht schlimm. Hey, Frauen müssen gebären. Die Menschheit wäre schon lange ausgestorben, wenn wir angesichts solcher Kinkerlitzchen vom Stuhl fallen würden. Der Zivischatz legte mir noch ein Daumenpflaster an und wir stratzten nach Hause. Zwei Stunden hatte der Ausflug gedauert. Mittlerweile habe ich das Daumenpflaster schon wieder ab gemacht und werde es wohl auch ab lassen, obwohl ich ja noch welche mitbekommen habe. Die nerven. Sind zu groß. Ja. Das war also mein Wochenendauftakt. Na da bin ich ja mal auf den Rest gespannt.

3 Kommentare:

  1. Auaaaa. *stellvertretend Finger halt* Armes. Gute Besserung!

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  2. Mieh? :phantomschmerz: Gute Besserung auch von mir! (Und nutz die Gelegenheit, dich bedienen zu lassen, weil du die Hand ja gerade ü-ber-haupt nicht gebrauchen kannst. ;) )

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  3. Danke euch zwei! Mittlerweile geht es schon besser. Dusche immer mit Spülhandschuh :ugly:

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