Heute Morgen stand ich wie immer unten in der U-Bahn-Station und wartete mit den anderen Bürogängern auf die Ankunft des nächsten Zuges. Es war, mal abgesehen vom Rattern der Lampe über mir, totenstill. Alle standen da wie die Ölgötzen und schienen jede Bewegung zu scheuen. Eine Frau hustete verhalten. Ein Mann flüsterte seiner Begleiterin etwas zu. Eine ältere Dame ging leise den Bahnsteig entlang, bedacht darauf, nicht zu laut aufzutreten. "Ja sind wir denn hier bei einer Beerdigung? In einer Bücherei? In der Kirche?" Ich war kurz davor ein fröhliches Lied anzustimmen, hatte den Mund schon geöffnet, als der Jingle die nächste Bahn ankündigte. Schade, aber vielleicht Morgen. So eine Station hat eine sehr beeindruckende Akustik. Ich hätte das Lied genommen, an dem ich gerade im Schweiße meiner Füße mit meiner Gesangslehrerin arbeite. Den "Happy working song" aus Enchanted. (Wäre für die Situation genau richtig gewesen.) Ich treibe sie damit in den Wahnsinn. Nicht nur, dass er schwer zu spielen (und zu singen) ist, ich beschere ihr damit auch einen Dauerohrwurm. Immer wenn er gerade weg ist, haben wir wieder Unterricht. Muahahaha!
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