Sonntag, 23. Februar 2014

Rückblick Challenge #1

Die Wahrheit zu sagen oder sich zumindest immer darüber bewusst zu sein, wenn man es nicht tut, fand ich nicht ganz einfach. Ich habe weniger Notlügen oder Halbwahrheiten benutzt, als ich vorher dachte. Aber vielleicht lag es auch daran, dass ich darauf geachtet habe. Ein mal habe ich mich dabei ertappt, dass ich aus Spaß gelogen habe. Das mache ich hin und wieder. Nicht um die Leute zu betrügen, sondern weil ich mir gerne Geschichten ausdenke und leidenschaftlich gerne schauspielere. So habe ich mir früher mal bei einem Bastelladen bunte Satinbänder für ein Ritual gekauft. Weil ich das aber damals nicht sagen wollte und die Verkäuferin nachfragte, habe ich mir eine nette Geschichte mit einer Kindergruppe ausgedacht. Dieses mal hatte ich plötzlich ein Patenkind. Ich habe teilweise hinterher ein schlechtes Gewissen und frage mich auch, warum ich das gemacht habe (ich tue das nur bei wildfremden Menschen, nie bei mir bekannten). Es geht mir eigentlich selten darum, wirklich etwas zu verschweigen, sondern um den Reiz, sich spontan eine plausible Geschichte auszudenken und diese auf weitere Nachfrage auch überzeugend und stimmig weiter zu spinnen. Das mache ich erst seit meiner Zeit im Improvisationstheater. Ich hoffe die Menschen nehmen es mir nicht krumm.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich Ehrlichkeit um jeden Preis durchaus anstrengend finde, weil sie auch viele Konflikte herauf beschwören kann, die ich nicht immer sinnvoll finde. Oft enden sie im Nichts, beide fühlen sich doof und es wurde nicht wirklich etwas geklärt oder ein Problem gelöst. Da frage ich mich dann schon, ob das nötig war. Klar sollte man nicht jeden Ärger schlucken, aber wenn es nur darin endet, dass die Stimmung verdorben wird und keiner etwas davon hat, dann halte ich es für wenig zielführend. Wenn wenigstens einer sich erleichtert fühlt, wäre es ok, aber so? Na ich weiß nicht.

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