Samstag, 20. Dezember 2008

Türchen Nr. 20



Das Lied von der Anderwelt


Es gibt einen See in der Anderwelt
drin sind alle Tränen vereint,
die irgend jemand hätt’ weinen sollen
und hat sie nicht geweint.
Es gibt ein Tal in der Anderwelt,
da geh’n die Gelächter um,
die irgend jemand hätt’ lachen sollen
und blieb statt dessen stumm.
Es gibt ein Haus in der Anderwelt,
da wohnen wie Kinder beinand’,
Gedanken, die wir hätten denken sollen
und waren’s nicht imtand’.
Und Blumen blüh’n in der Anderwelt,
die sind aus Liebe gemacht,
die wir uns hätten geben sollen
und haben’s nicht vollbracht.
Und kommen wir einst in die Anderwelt,
viel Dunkles wir sonnenklar,
denn alles wartet dort auf uns,
was hier nicht möglich war.

Michael Ende


Dieses Foto habe ich recht früh am Morgen an einem kleinen See aufgenommen. Ich liebe es, früh morgens spazieren zu gehen, wenn die Welt noch am Erwachen ist. Es sind noch nicht so viele Menschen unterwegs und alles sieht noch ausgeruht und frisch aus. Der Tag kommt noch, man kann sich noch auf alles freuen. Und es ist sehr angenehm, morgens frische Luft zu kriegen.

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